Umwelt: Lob für Wanderweg und Bauvorhaben - Kölner Stadt-Anzeiger vom 18.05.2011
Beim RWE- Klimaschutzpreis gab es drei erste Plätze. Zwei private Vorhaben und das Projekt „Naturnaher Sülztalweg“ des Vereins Lebenswertes Sülztal wurden ausgezeichnet.
Rösrath - „Tolle Projekte“ nannte Hermann Roth vom Energiekonzern RWE die drei von der Jury ausgewählten Beiträge zum RWE-Klimaschutzpreis 2010 für Rösrath. Es gab zwar nur vier Bewerbungen, drei davon entsprachen aber ganz den Erwartungen der Jury. Ergebnis ist, dass alle drei aussichtsreichen Bewerber mit einem ersten Preis ausgezeichnet werden: das Projekt „Naturnaher Sülztalweg“ des Vereins Lebenswertes Sülztal, aber auch zwei Privathäuser mit ökologisch vorteilhafter Energieerzeugung und vorbildlicher Wärmedämmung. Neben Roth wirkten Bürgermeister Marcus Mombauer, Umweltausschuss-Vorsitzender Jürgen Steinbach (CDU) und Michael Gräf von der Stadtverwaltung in der Jury mit. Es seien „sehr unterschiedliche“ Projekte zu beurteilen gewesen, sagte Gräf zu der Entscheidung, die drei Preisträger gleich zu behandeln. Für dieses Vorgehen stockte RWE das eigentlich vorgesehene Preisgeld von insgesamt 2500 Euro auf 2700 Euro auf: Damit erhielten alle drei Erstplatzierten 900 Euro und nicht den krummen Betrag von 833,33 Euro.
Bei den privaten Bauprojekten handelt es sich um Einfamilienhäuser, die 2007 und 2009 gebaut wurden. Bauherren waren die Ehepaare Stienemeier und Herrmann. Der Verein Lebenswertes Sülztal setzt sich für einen Rad- und Wanderweg entlang der Sülz zwischen Lehmbach und Untereschbach ein. Die Vereinsgründer kommen aus der Bürgerinitiative, die sich gegen neue Gewerbeflächen in Lehmbach wendet. In den nächsten Jahren soll es erneut einen RWE-Klimaschutzpreis für Rösrath geben.
Kommentar: Zu der Vergabe des RWE-Umweltpreises - Von Thomas Rausch, Kölner Stadt-Anzeiger
Zum ersten Mal konnten sich Privatleute, Vereine oder Unternehmen um den RWE-Klimaschutzpreis für Rösrath bewerben. Das war eine Chance für unterschiedliche Projekte im Umwelt- und Klimaschutz. Beim ersten Anlauf haben sich trotz erheblicher Öffentlichkeitsarbeit zwar nur relativ wenige Bewerber beteiligt, doch nach den Erfahrungen des Energiekonzerns RWE benötigt der Neustart in einer Stadt eine gewisse Anlaufzeit. Damit beim RWE-Klimaschutzpreis 2011 mehr Bürger ihre ökologisch sinnvollen Projekte einreichen, wollte die Jury die Bewerberbeim Klimaschutzpreis 2010 ermutigen. Das war auch sinnvoll, dennoch hätte nichts dagegen gesprochen, nur einen ersten Preis zu vergeben. Natürlicher Anwärter dafür war das Projekt „Naturnaher Sülztalweg“, weil es der Allgemeinheit dienen soll. Ökologisch geplante Privathäuser nützen dagegen zunächst den Bewohnern und erst in zweiter Linie der Allgemeinheit indem sie natürliche Ressourcen schonen. Hätten die privaten Bauprojekte einen zweiten und dritten Preis erhalten,hätte das diese Bewerbungen keineswegs abgewertet.
Bei den Vertretern des Vereins Lebenswertes Sülztal bleibt dagegen ein unguter Nachgeschmack. Bei ihnen kann der Eindruck aufkommen, dass das Aufbegehren gegen neue Gewerbeflächen in Lehmbach im Rathaus noch immer nicht gern gesehen wird. Kommentar: Zu der Vergabe des RWE-Umweltpreises