Viele weitere Gründe gegen die Bebauung - Leserbrief im Kölner Stadt-Anzeiger vom 10.01.2011
LEHMBACH Zu: "Vernünftig, wenn man abwartet", 28. Dezember
Leider ist die Passage über das geplante Gewerbegebiet Lehmbach-Nord in Rösrath in diversen Punkten unzureichend wiedergegeben. Die Bürgerinitiative hatte sich mit der Stadt keineswegs auf einen Kompromiss "geeinigt". Ein Kompromiss war - vor der Insolvenzmeldung des ansässigen Unternehmens Paja - lediglich in der Verhandlungsphase.
Der größte Teil der in der Initiative engagierten Bürger hatte sich mit ihrer Unterschrift grundsätzlich gegen eine Bebauung gestellt. Die Bürgerinitiative hatte bis dato keinerlei Kompromiss abgesegnet, denn der Stadt war es nicht einmal gelungen, auch nur einen tragfähigen Grund für eine weitere, allen wissenschaftlichen Erkenntnissen trotzende Versiegelung einer Auenfläche vorzutragen.
Die Bürgerinitiative zweifelt berechtigt an, dass neue oder umgesiedelte Unternehmen der Stadt höhere Gewerbesteuereinnahmen bescheren. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung wurde den Bürgern nicht vorgestellt. Bei dem für die Bebauung vorgesehenen Areal handelt es sich nicht nur um eine "Fläche mit Wiesen und Büschen", sondern um ein Überflutungsgebiet der Sülz, das dem natürlichen Hochwasserschutz dient. Daneben gibt es viele weitere Gründe gegen eine Bebauung; von Lärmemissionen bis hin zu einer unzumutbaren Verkehrsbelastung durch LKWs aus beiden Richtungen (A4 und A3).
Die Stadt vermochte es nicht, nur eines der berechtigten Risiko-Szenarien mit überprüfbaren Fakten zu entschärfen. Die bisherigen Gutachten sind vom Immobilienmakler Hinterecker, der das Gewerbegebiet bereits zum Verkauf anbietet, beauftragt und bezahlt worden. Der Kampfgeist der Bürgerinitiative ist ungebrochen.
PETRA LASAR UND EKKEHARD ZIMMERMANN, RÖSRATH